Fusiongespräche mit Feuerwehrverein können aufgenommen werden

Kernstadtfeuerwehr zu 198 Einsätzen alarmiert – Nachwuchsarbeit auf guten Stand

BUTZBACH (zö).  Die Fusionsgespräche mit dem Verein „Freiwillige Feuerwehr Butzbach“ können aufgenommen werden. Die anwesenden stimmberechtigten Mitglieder im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr der Kernstadt Butzbach e.V. votierten für die Fusionsgespräche.

Wehrführer Stefan Sohn hatte in Vertretung für den verhinderten 1. Vorsitzenden Ralf Kaufmann- Schmalz die Versammlung eröffnet. Die Willkommensgrüße galten der Feuerwehrmusik Butzbach, Leitung Petra Scholle, die vor dem Beginn der Versammlung  einige Musikstücke zum Besten gaben, sowie Stadtbrandinspektor Christian Veitenhansl,  Bürgermeister Michael Merle, Karl Adolf Wahl (Vorsitzender Feuerwehrverein), Wolfgang Scriba (ehemaliger Leiter Ordnungsamt), Team Hansemil (Hansemil Bang, Wolfgang Bergens), den anwesenden Mitgliedern vom Förderverein sowie der Einsatzabteilung.

Dem all zu früh verstorbenen aktiven Mitglied Carsten Riederich wurde gedacht.

Der Förderverein war im abgelaufenen Jahr bei diversen Veranstaltungen aktiv. Der Vorstand traf sich zu 4 Sitzungen. Erwähnt wurde auch der Grundlehrgang, hier sorgten sowohl der Förderverein als auch die Einsatzabteilung für die Bewirtung der Lehrgangsteilnehmer.

Wehrführer Stefan Sohn berichtete von 198 Einsätzen, die von den ehrenamtlichen Einsatzkräften abgearbeitet werden mussten. Viele Einsatzschwerpunkte, wie die viel befahrene Bahnlinie der Main-Weser-Bahn, landwirtschaftliche Zentren, die Bundesautobahnen A5 und 45, Bundes – und Landstraßen, ausgedehnte Waldgebiete, Industrie u.ä. sowie das Stadtgebiet halten die Mitglieder der Einsatzabteilung der Kernstadt-Feuerwehr stets in Bewegung.

In der Einsatzabteilung waren zum Jahresende 58 aktive Mitglieder zu finden. Berücksichtigt  man die Tagesalarmkräfte, welche zu den täglichen Arbeitszeiten über eine Doppelmitgliedschaft sich im Einsatzdienst der Kernstadtfeuerwehr beteiligen, so steigt die Zahl der Mitglieder der Einsatzabteilung auf 64 an. Im Berichtsjahr wurden 10 Neueintritte registriert. Die Neumitglieder wurden als Quereinsteiger oder als Zuzugs-Bürger bei der Feuerwehr begrüßt.

Die beiden Nachwuchsabteilungen verzeichneten ebenso einen Zuwuchs in ihren Reihen. Dies ist auf die motivierte Führung von Lisa Terell (Minifeuerwehr) und Pascal Weinmann (Jugendfeuerwehr) sowie den „professionellen“ Helferstäben zurückzuführen. So entstand  beispielsweise der Umstand, dass die Jugendfeuerwehr der Kernstadt im Berichtsjahr  erstmals zweivollständige Gruppen zu einer Stadtmeisterschaft melden konnte.

Hinsichtlich der Personalgewinnung nutzt die Feuerwehr unterschiedliche Veranstaltungen,  um sich zu repräsentieren und Mitgliedergewinnung zu betreiben. Begleitend wird das durch das Team „PuMa“ (Presse – und Medienarbeit), die eine bedeutsame Arbeit hinsichtlich der Wahrnehmung der Feuerwehr im Bereich der sozialen Medien innerhalb der Bevölkerung  betreiben. 

Im Bereich Ausbildung nahmen aktive Mitglieder der Einsatzabteilung sowie der Jugendfeuerwehrführung an über 66 Lehrgängen und Seminaren auf Kreis– und Landesebene teil, was einen aufgewendeten Anspruch von 2765 Stunden einher bringt.

Im Berichtsjahr wurden 44 Übungen durchgeführt, wobei hier der Fokus auf die Bedienung und Handhabung der am Standort vorgehaltene Einsatzfahrzeuge mit dessen umfangreichen Equipment liegt. Den kumulierten Zeitaufwand von insgesamt 2765,42 Stunden wurden hierbei von den Teilnehmern erbracht. Im Berichtsjahr wurde die Kernstadt-Feuerwehr zu  198 Einsätzen mit einem Einsatzstundenaufwand von 1143 alarmiert. Dabei wurden 32 Personen aus Gefahrenlagen gerettet und zur weiteren Versorgung an den Rettungsdienst übergeben. Bei 4 Personen konnte die Feuerwehr trotz Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist keine rettende Hilfe für Leib und Leben leisten. 63% der Alarmierungen entfielen auf den primären Zuständigkeitsbereich der Kernstadtfeuerwehr. Die weiteren Alarmierungen erforderten den Einsatz in einem Stadtteil sowie der überörtlichen  Anforderung aus dem Kreisgebiet. Der Schwerpunkt lag hierbei häufig bei der Drehleiter.  Brandsicherheitsdienste wurden im Rahmen der Veranstaltung mit gemischtem Personal aus der Gesamtstadt abgearbeitet. 11 Fahrzeuge stehen der Einsatzabteilung zur Verfügung, das durchschnittliche Alter liegt bei 14,9 Jahren. Für das angelaufene Kalenderjahr wird durch das beauftragte Unternehmen der Kernstadtfeuerwehr ein Staffellöschfahrzeug 20 V  sowie ein Gerätewagen–Logistik 2  mit TH-Beladung angekündigt. Diese Fahrzeuge ersetzen das Löschgruppenfahrzeug 16/12 und den Gerätewagen-Gefahrgut. Ein zunächst für die hauptamtlichen Mitarbeiter geplantes Werkstattfahrzeug wird für die weitere Nutzung der Einsatzabteilung aufgewertet. Dieses Fahrzeug soll neben einem Werkstattausbau zusätzlich die Beladungsmodule für die Einsatzstellenhygiene aufnehmen. Die voraussichtliche Indienststellung soll im Mai diesen Jahres erfolgen.

Das 1978 eröffnete Feuerwehrhaus entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen für eine Feuerwehr mit einer entsprechenden Aufgabenstellung. Mit den politisch Verantwortlichen, der Leitung der Feuerwehr und der Wehrführung wird der Dialog fortgesetzt, welcher sich mit der Thematik Feuerwehrstandort für den Bereich Kernstadt auseinander setzt. Dieser Dialog soll dazu beitragen, dass der Mannschaft in einem absehbaren Zeitrahmen eine Perspektive bieten kann. Gegenwärtig sind die Aktiven bemüht  die vorhandenen Räumlichkeiten effektiv zu nutzen. Zur Unterstellung vom neuen GW-TH  muss bauliche Unterstützung geschaffen werden. Dabei wurden in 2024 Gespräche mit dem Fachdienst 5 sowie der Butzbacher Wohnungsbaugesellschaft geführt. Als Ergebnis konnte als Lösung der Bau einer Leichtbauhalle gefunden werden. 4 zusätzliche Stellplätze der Größenkategorie 3 werden dabei geschaffen. Neben dem Rüstfahrzeug sollen weitere Fahrzeug aus dem Bestandgebäude einen witterungsunabhängigen Stellplatz bekommen. Freiwerdende Flächen sollen dann zur Schaffung neuer Umkleideflächen genutzt werden

Die Einsatzabteilung zählt zu einem festen Bestandteil innerhalb der Stadt Butzbach, welche mit den ehrenamtlichen Mitgliedern eine nicht unerhebliche Arbeit für die Gemeinschaft  der Stadt leistet.

Den im letzten Jahr eigenständigen Fachdienst 7 „Bevölkerungsschutz“  unterstreicht die Notwendigkeit einer funktionierenden Feuerwehr sowie der Etablierung eines funktionierenden Bevölkerungsschutzes für die Stadt.

Gegen Ende seiner Ausführung gebührte auch der Dank an den scheidenden Bürgermeister Michael Merle, dem eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu Grunde liegt. Seit seiner Amtsübernahme in 2007 wurden neben vielen kleinen und großen Beschaffungsvorhaben sowie einige in Erinnerung gebliebene Einsätze abgewickelt.

Auch dem Förderverein wurde gedankt, denn durch dessen finanzielle Unterstützung konnten kameradschaftliche Angelegenheiten unterstützt werden. Auch dem Team Hansemil für dessen Auftreten bei festlichen Veranstaltungen wurde gedankt. Ausblick für 2025: bei der Kernstadtfeuerwehr steht eine Verjüngung an. Zwei neue Fahrzeuge werden sehnlichst erwartet. Auch der seit langem bestellte Beladungszusatz – Gefahrgut steht unmittelbar vor seiner Auslieferung. All diese Neuerungen bringen auch eine zeitintensive Ausbildung mit sich, neben dem obligatorischen Tagesgeschäft. In Sachen Hochbau soll eine Leichtbauhalle kommen, die zu einer flächenmäßigen Entlastung am Standort führen soll. Dabei erhofft sich die Einsatzabteilung, dass die derzeit desolaten Umkleide – und Sanitäranlagen ein Upgrade bekommen, denn dies haben sich die Aktiven im Rahmen ihrer anhaltenden sowie zuverlässigen Tages – und Nachtalarmierungssicherheit mehr als verdient.

Jugendwart Pascal Weinmann berichtete, dass zum Jahresende die Jugendfeuerwehr aus 6 weiblichen sowie 19 männlichen Jugendlichen bestand. Eingangs des Berichtes hatte der Jugendwart dem Ausbilder- und Betreuerteam gedankt, das im Berichtsjahr einen beachtlichen Zuwachs erhalten hatte. Für die bevorstehenden Stadtmeisterschaften wurden 3 Staffeln gemeldet. Bei einem sportlichen Wettkampf der Kreisjugendfeuerwehr wurde mit 2 Gruppen teilgenommen. Mit von der Partie war die Jugendfeuerwehr bei dem Event „Sticker-Stars“. Der erste Termin für die Stadtmeisterschaften in Hoch Weisel mussten aufgrund der Wetterkapriolen abgesagt werden, jedoch wurden diese zu einem späteren Zeitpunkt ausgetragen. Die JFW hatte die Einsatzabteilung beim Altstadtfest unterstützt. Mit einer gemischten Mannschaft aus Hoch Weisel, Ostheim sowie der Kernstadt war man erfolgreich bei der Leistungsspange vertreten. Mit den Jugendfeuerwehren aus Hoch- und Nieder Weisel sowie Ostheim wurde eine 24 Stunden – Übung (Tag der Berufswehr) inszeniert. Im Berichtszeitraum hat sich die Kernstadt – Jugendfeuerwehr 48-mal getroffen, dabei waren 149 Stunden Jugendarbeit angefallen.

Minifeuerwehrwartin Lisa Terell hatte berichtet, dass sich die Minis 15 Mal getroffen hatten. Wie Lisa Terell berichtete, hatte sich die Minifeuerwehr in der 1. Jahreshälfte auf die Abnahme der „Tatze“ vorbereitet, sowie eine Osterjagd veranstaltet. Kreisausbilder Dieter Nicolai erklärte nicht nur den Kids auch deren Eltern wie wichtig Brandschutz zu Hause ist. Desweiteren fand ein Erste Hilfe Unterricht statt. Es wurden Hydranten gesucht und Wasserspiele kamen auch nicht zu kurz. Die Feuerwehr Bad Nauheim wurde besichtigt. Die Weihnachtsfeier rundete das Jahr ab, bei der Jüngsten der Kernstadt-Feuerwehr jeweils ein kleines Geschenk erhielten.

Das Team Hansemil war mit dem gleichnamigen Tanklöschfahrzeug (TLF 16) im Berichtsjahr bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen dabei. Einen dauerhaften Unterstellplatz hat das betagte Fahrzeug nunmehr auch, nach erfolgreichen Verhandlungen stehen die beiden Oldtimer (Hansemil und Wotan) im ehemaligen Feuerwehrhaus in Griedel. Desweiteren waren die ehemaligen Brandschützer aus der Kernstadt  mit anderen Ehren – und Altersabteilungen aus den Stadtteilen am Tagesausflug zur Grube Fortuna nach Solms-Oberbiel beteiligt.

Christiane Schmalz hatte die finanzielle Seite beleuchtet. Kassenprüfer Chris Michel-Schaede hatte gemeinsam mit Sebastian Luft die Kassen geprüft und der Kassenwartin eine vorbildliche Arbeit ausgesprochen. Als neuen Kassenprüfer entschieden sich die Versammlungsteilnehmer auf Benjamin Kindervater.

Einige aktive Mitglieder konnten im Verlauf Beförderungen entgegen nehmen. Befördert wurden zum Feuerwehrmann-/frau- Anwärter: Kerstin Thiele, Anna Kaminski, Tim Kurzknabe sowie Stephan Hinze. Samira Lauterbach, Szymon Nowicki, Kyryl  Streltsov und Marc Philipp Peitz erhielten Urkunden zur Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmann. Die Beförderungsurkunde zum Oberfeuerwehrmann erhielten Christian Janzen, Fabian Goedert (aus 2019), und Paul Stangl. Weiter wurden Lisa Bässler zur Hauptfeuerwehrfrau, Pascal Weinmann, Felix Stückrath und Phil Streichhan alle zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Eine Beförderungsurkunde zum Brandmeister erhielt Chris Michel – Schaede, während Sebastian Luft zum Oberbrandmeister befördert wurde.

Anerkennungsprämien erhielten Fabian Goedert (10 Jahre aktiv), Sebastian Luft und Benjamin Kindervater (beide 20 Jahre aktiven Dienst).

Als  Dank für „das Arbeiten im Hintergrund“ bekam Manuela Schneider als auch Eckart Zöller aus den Händen von Kassenwartin Christiane Schmalz jeweils einen Gutschein in einem Speiselokal. Während sich Manuela Schneider mit einem Helferteam seit Jahrzehnten um das Wohlergehen der Lehrgangsteilnehmer bei den alljährlichen Grundlehrgängen bemüht, kümmert sich Eckart Zöller um die Versorgung/Bestellung von Getränken.

Für die Fusionsgespräche mit dem alten Verein hatte der Vorstand vom Förderverein der Kernstadt-Feuerwehr einen Antrag eingebracht und durch die anwesenden Mitglieder abstimmen lassen über eine Zusammenführung der beiden Vereine.

Der scheidende Bürgermeister dankte den Ehrenamtlichen für ihr Engagement. Für Michael Merle war es die letzte offizielle Versammlung, wie dieser zu verstehen gab, wenn es die Zeit erlaube, werde er an der Jahreshauptversammlung 2026 teilnehmen. Desweiteren wünschte Merle eine gute Verhandlung bei den Fusionsgesprächen mit dem alten Verein. Von der Einführung des neugeschaffenen Fachdienst 7 zeigte sich der scheidende Rathauschef beeindruckt. Zum Ende gab es für Michael Merle Standing Ovation und langanhaltenden, verdienten Applaus.

Stadtbrandinspektor Christian Veitenhansl dankte die Einsatzkräften für die geleistete Arbeit, stellte fest, dass es wenig spektakuläre Einsätze im Berichtszeitraum gab. Zeigte sich erfreut, dass das langersehnte IT-Konzept auf den richtigen Weg gebracht wurde. Er bedankte sich auch bei Michael Merle, Feuerwehr Stadt Butzbach sei gut aufgestellt. Er verwies darauf, dass der scheidende Rathauschef hinter der Arbeit der Feuerwehr gestanden habe.

Stadtjugendwart Benjamin Grießl zollte den beiden Nachwuchsgruppen eine Mega–Leistung. An dieser Stelle gebührte der Dank dem gezeigten Engagement.

Karl Adolf Wahl, Vorsitzender vom Verein der Freiwilligen Feuerwehr überbrachte die Grüße vom „alten Verein“. Auch er freue sich auf die bevorstehenden Fusionsgespräche. Gegen Ende der Versammlung sprach Stefan Sohn die Hoffnung aus, dass die Verhandlungen um die Fusion einen guten Verlauf nehmen.